Lateinischer Name: Lyra
Hellster Stern: Vega (α Lyr)
Relative Helligkeit: 0,03 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 91262
Sichtbar am Nordhimmel: Ganzjährig (überwiegend zirkumpolar)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Juli bis Oktober (am Horizont)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 286 deg² (Platz: 52 von 88)
Rektaszension: 18h 13m 52s bis 19h 28m 29s
Deklination: +25° 39' 51'' bis +47° 42' 52''
Nachbarsternbilder: Drache, Herkules, Fuchs, Schwan
Das Sternbild Leier
Die Leier ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ist der α Lyrae, welcher den arabischen Namen Vega (herabstürzender Adler) trägt. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Araber in dem Sternbild einen herabstürzenden Raubvogel sahen. Vega ist der fünfthellste Stern des gesamten Firmaments und nach dem Stern Arcturus im Sternbild des Bärenhüters der zweithellste des Nordhimmels. Außerdem ist Vega einer von drei Sternen des berühmten Sommerdreiecks. Dabei handelt es sich um eine einfache Sternenkonstellation am Nordhimmel, die aus den hellsten Sternen der Sternbilder Leier (Vega), Adler (Altair) und Schwan (Daneb) gebildet wird.
Mythologie
Das Sternbild der Leier ist mit zwei Sagen verknüpft. Der ersten Überlieferung nach, war es das Instrument des Sängers Orpheus. Dieser spielte Hades, dem Gott der Unterwelt, vor, um seine an einem Schlangenbiss verstorbene Braut Eurydike zu erretten. Gefertigt wurde diese allererste Leier von Hermes, einem Sohn des Zeus, aus dem Panzer einer Schildkröte. Als Hermes eines Tages zum Spaß das Vieh seines Halbbruder Apollon gestohlen hatte, ließ dieser sich erst wieder beruhigen nachdem Hermes ihm die Leier zum Tausch angeboten hatte. Apollon soll es auch gewesen sein, der die Leier schlussendlich dem Sänger Orpheus gab. Mit Hilfe der Leier gelang es ihm Hades zu besänftigen und er durfte seine Frau aus der Unterwelt führen. Hades stellte jedoch die Bedingung, dass Orpheus sich erst wieder oben auf der Erdoberfläche zu seiner Frau umblicken durfte. Also führte er voranschreitend den Geist seiner Frau durch die dunklen Gänge der Unterwelt indem er ihr den Weg durch den Klang seiner Leier wies. Er wurde sich immer ungewisser darüber, ob Eurydike ihm noch folgte. Als er fast oben angekommen war, hielt er es nicht mehr aus und blickte sich um. In diesem Augenblick wurde Eurydike wieder zurück in die Unterwelt gezogen. Orpheus war untröstlich. Von da an wanderte er verloren durch das Land und spielte nur noch traurige Lieder.
Der zweiten Überlieferung zufolge war es das Instrument von Arion von Lesbos, einem großen griechischen Sänger und Dichter aus der Zeit des 7. Jahrhunderts vor Christi. Arion war in ganz Griechenland bekannt, da keiner die Leier so gut spielen konnte wie er. Um seinen Ruhm noch weiter auszubauen, unternahm er eine Konzertreise nach Sizilien. Diese Reise war äußerst erfolgreich und Arion wurde mit Reichtümern überhäuft. Auf seiner Rückreise wäre er allerdings fast von Seeleuten getötet worden. Sie begehrten sein Vermögen und umzingelten ihn mit Schwertern. Anschließend stellten sie ihn vor die Wahl: Entweder er würde freiwillig über Bord springen oder sie würden ihn töten. Gefangen in dieser hoffnungslosen Lage, bat Arion darum, ein letztes Lied singen zu dürfen. Angelockt von seinem Gesang bildete sich eine Gruppe von Delphinen um das Schiff. Arion, der sein ganzes Vertrauen in die Götter setzte, stürzte sich zu ihnen in die Fluten. Und tatsächlich nahm ihn einer der Delphine auf seinen Rücken und trug ihn nach Griechenland zurück.