Sternbild Luchs

Lynx

Lateinischer Name: Lynx
Hellster Stern: α Lyncis (α Lyn)
Relative Helligkeit: 3,14 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 45860

Sichtbar am Nordhimmel: Ganzjährig (überwiegend zirkumpolar)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Februar bis April (am Horizont)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 545 deg² (Platz: 28 von 88)
Rektaszension: 06h 16m 14s bis 09h 42m 50s
Deklination: +32° 58' 09'' bis +61° 57' 51''

Nachbarsternbilder: Giraffe, Fuhrmann, Zwillinge, Krebs, Löwe, Kleiner Löwe, Großer Bär

Das Sternbild Luchs

Das Sternbild Luchs ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre. Es ist das unauffälligste Sternbild des Nachthimmels und mit Abstand am Schwersten aufzufinden. Es befindet sich zwischen den ebenfalls sehr unauffälligen Sternbildern Kleiner Löwe und Giraffe in einer Region mit sehr lichtschwachen Sternen. Nur sein hellster Stern, der Stern α Lyncis, trägt einen griechischen Buchstaben. Alle anderen Sterne dieses Sternbildes tragen lediglich eine Katalognummer zur Bezeichnung. Unter Sternenbeobachtern gilt, da wo das bloße Auge nichts sieht, da liegt das Sternbild Luchs. Schon der Erfinder dieses Sternbildes, der Astronom Johannes Hevelius, war der Meinung, dass nur Menschen, die so ausgezeichnete Augen wie ein Luchs hätten, dieses Sternbild am Firmament erkennen können.

Mythologie

Zur Mythologie des Sternbildes Luchs ist wenig bekannt. Wahrscheinlich dachte Hevelius an Lynkeus, einem Nachfahren des Titanen Prometheus. Lynkeus soll die schärfsten Augen der Welt besessen haben. Mit ihnen konnte er durch Mauern blicken und unter die Erde schauen. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Idas begleitete er die Argonauten (Mythologie um das Schiff Argo). Unter ihnen befanden sich auch ihre Cousins, die Zwillingsbrüder Kastor und Polydeukes (die Dioskuren). Als Kastor mit seinem Cousin Idas in einen Streit geriet, endete dieser für Kastor tödlich. Im Gefecht wurde er von Idas erschlagen. Voller Zorn über den Tod seines Zwillingsbruders tötete Polydeukes daraufhin Idas Zwillingsbruder Lynkeus. Bevor Idas sich wiederum rächen konnte, griff Zeus ein und streckte ihn mit einem Blitz nieder. Polydeukes, der unsterblich und seinem Zwillingsbruder sehr eng verbunden gewesen war, trauerte sehr um Kastor. In seinem Schmerz bat er Zeus, sich seine Unsterblichkeit mit seinem Zwillingsbruder teilen zu dürfen. Zeus willigte ein und fortan verbrachten sie ihre Tage einmal im Hades, der Unterwelt, einmal auf dem Olymp, dem Berg der Götter. Für ihre Bruderliebe wurden beide als Sternbild Zwillinge an den Himmel versetzt. Ihr Cousin Lynkeus wird am Firmament durch einen Luchs repräsentiert. Um ihn zu entdecken, braucht es allerdings Luchsaugen, also genau solche, wie er selbst besessen hatte.