Sternbild Wolf

Lupus

Lateinischer Name: Lupus
Hellster Stern: α Lupi (α Lup)
Relative Helligkeit: 2,30 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 71860

Sichtbar am Nordhimmel: Juli (am Horizont)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Februar bis November
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 334 deg² (Platz: 46 von 88)
Rektaszension: 14h 17m 48s bis 16h 08m 37s
Deklination: -55° 34' 48'' bis -29° 50' 16''

Nachbarsternbilder: Waage, Wasserschlange, Zentaur, Zirkel, Winkelmaß, Skorpion

Das Sternbild Wolf

Der Wolf ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ist der α Lupi. Ihm gegenüber befindet sich sein zweithellster Stern, der β Lupi. Der β Lupi ist dabei sich in einen roten Überriesen zu verwandeln, da ihm nach 25 Millionen Jahren am Firmament sein Brennstoff (Wasserstoff) ausgeht. In etwa zehn- bis hunderttausend Jahren wird sich die Hand des Zentauren, der den Wolf mit einem Speer aufzuspießen scheint, durch den neuen Überriesen rot färben.

Geschichte und Mythologie

Das Sternbild Wolf ist den Menschen bereits seit der Antike bekannt. Über die Jahrtausende hinweg brachten die unterschiedlichsten Völker die verschiedensten Geschichten und Mythologien mit dem Sternbild in Verbindung. So war den Arabern das Sternbild als Löwin oder Leopard bekannt. Den Syrern im Euphrat-Tal als Zibu (Tier des Todes), den Griechen als Therion (wildes Tier) und den Römern als Bestia (die Bestie). Außerdem wurde das Sternbild im Altertum oftmals mit dem Sternbild des Zentauren in Verbindung gebracht. Dieser soll ein Opfertier, welches er auf eine Lanze gespießt hatte, auf dem Altar (Sternbild Altar) niederlegt haben. Allerdings gibt es hierzu keinerlei antike Mythologie, so dass sich dieser Mythos über die Zeit nicht hat halten können. Spätestens als der französische Astronom Nicolas-Louis de Lacaille (1713 – 1762), das Sternbild Winkelmaß zwischen dem Sternbild des Zentauren und dem Sternbild des Altars setzte, verschwand dieser Mythos endgültig.

Den Babyloniern (im heutigen Irak) hingegen war das Sternbild als Ur-Idim (wilder Hund) bekannt. Aus Schriften um 2000 vor Christus sind Zaubersprüche überliefert, die vor den Bissen eines Ur-Idims schützen sollten. Die Bisse des Ur-Idim sollten eine tödlich verlaufende Krankheit auslösen, die sich höchstwahrscheinlich auf Tollwut zurückführen lässt.

Im Jahr 1603, dem Zeitalter der Renaissance, wurde das Sternbild durch den deutschen Astronomen Johannes Bayer in seinem Himmelsatlas Uranometria endgültig als Wolf definiert. Er zeichnete ihn erstmals in seiner heutigen Form. Allerdings war es zu dieser Zeit üblich die Sternkarten verkehrt herum zu zeichnen. Die Karten wurden immer seitenverkehrt, aus der „Sicht Gottes“ heraus, gezeichnet.