Lateinischer Name: Grus
Hellster Stern: Alnair (α Gru)
Relative Helligkeit: 1,74 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 109268
Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Juni bis März
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 366 deg² (Platz: 45 von 88)
Rektaszension: 21h 27m 43s bis 23h 27m 04s
Deklination: -56° 23' 27'' bis -36° 8' 6''
Nachbarsternbilder: Südlicher Fisch, Mikroskop, Indianer, Tukan, Phönix, Bildhauer
Das Sternbild Kranich
Der Kranich ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern trägt den arabischen Namen Alnair (der Helle aus dem Fischschwanz). Er stellt den rechten Flügel des Sternbildes Kranich dar. Die Namensgebung des hellsten Sternes ist darauf zurückzuführen, dass der Stern bis Anfang des 17. Jahrhunderts zum Sternbild des Südlichen Fisches gehörte.
Geschichte
Während die Sternbilder der nördlichen Hemisphäre bereits seit der Antike bekannt waren und auf die unterschiedlichsten Mythologien zurückgreifen, blieben viele Sternbilder der südlichen Hemisphäre lange unbenannt. Erst im 16. Jahrhundert wurde sich ihrer angenommen. Zwischen 1595 und 1597 kartierten die beiden niederländischen Seefahrer Pieter Dirkszoon Keyser (Kartograph) und Frederick de Houtman (Bruder des Kapitäns) im Auftrag von Petrus Plancius das südliche Firmament auf einer ihrer Expeditionsreisen. Dabei benannten sie ein Dutzend Sternbilder. In ihrer Namensgebung ließen sie sich überwiegend von den Erlebnissen in der für sie „Neuen Welt“ beeinflussen. Ihrer Feder sind die Sternbilder Chamäleon, Fliege, Fliegender Fisch, Indianer, Kranich, Paradiesvogel, Pfau, Phönix, Schwertfisch, Kleine Wasserschlange, Südliches Dreieck und Tukan entsprungen.
Das Sternbild Kranich wurde allerdings schon von den Ägyptern mit diesem Vogel in Verbindung gebracht. In der Neuzeit gingen seine Sterne allerdings auf das Sternbild Südlicher Fisch über und wurden erst im Jahr 1598 von Petrus Plancius in seinem Himmelsglobus als „Krane Grus“ (holländisch und lateinisch für Kranich) wieder aufgegriffen. Petrus Plancius kannte diesen Vogel und die Sternenkonstellation aus den Aufzeichnungen der beiden niederländischen Seefahrer Pieter Dirkszoon Keyser und Frederick de Houtman. Später benannte er ihn jedoch in einem anderen Globus in „Phoenicopterus“ (Flamingo) um. Im Jahr 1603 übernahm der deutsche Astronom Johannes Bayer das Sternbild wieder als Kranich in seinen Himmelsatlas „Uranometria“.