Lateinischer Name: Fornax
Hellster Stern: α Fornacis (α For)
Relative Helligkeit: 3,85 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 14879
Sichtbar am Nordhimmel: November bis Januar (am Horizont)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: September bis April
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 398 deg² (Platz: 41 von 88)
Rektaszension: 1h 45m 24s bis 3h 50m 21s
Deklination: -39° 30' 46'' bis -23° 45' 23''
Nachbarsternbilder: Eridanus, Walfisch, Bildhauer, Phönix
Das Sternbild Chemischer Ofen
Der Chemische Ofen ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ist der α Fornacis, welcher gerade einmal eine scheinbare Helligkeit von 3,87 mag aufweist. Er befindet sich in der Windung des Sternbildes Eridanus und ist mit dem Bildhauer benachbart.
Aber auch die unscheinbaren Sternbilder können noch einige Überraschungen für die Astronomie bereithalten. So beobachtete das Hubble-Weltraumteleskop von September 2003 bis Januar 2004 eine scheinbar leere Region im Sternbild Chemischer Ofen, die nicht größer als ein Zehntel des von der Erde betrachteten Monddurchmessers ist. Es gelang den Astronomen in diesen Aufnahmen fast 10.000 bis dahin unbekannte Galaxien zu zählen, das Hubble Ultra Deep Field (HUDF). Hochgerechnet bedeutet dies, dass es alleine im Sternbild Ofen voraussichtlich mindestens eine Milliarde Galaxien gibt, die den Astronomen bis heute noch unbekannt sind.
Geschichte
Der französische Theologe Nicolas-Louis de Lacaille, der sein Leben der Astronomie, Geodäsie und Mathematik widmete, gilt als Namensgeber von 16 Sternbildern der südlichen Hemisphäre. Im Jahr 1750 reiste er für vier Jahre an das Kap der Guten Hoffnung um u.a. die Sternbilder des Südhimmels zu beobachten. Dabei katalogisierte er fast 10.000 Sterne. Seine 16 neuen Sternbilder benannte Nicolas-Louis de Lacaille meist nach nautischen oder technischen Geräten. So entstanden die Sternbilder Achterdeck des Schiffes, Bildhauer, Chemischer Ofen, Grabstichel, Kiel des Schiffes, Luftpumpe, Maler, Mikroskop, Oktant, Pendeluhr, Schiffskompass, Segel des Schiffes, Tafelberg, Sextant, Winkelmaß und Zirkel. Sein Sternatlas des Südens erschien 1763 unter dem Titel „Coelum Australe Stelliferum“. Allen seinen Sternbildern ist gemein, dass sie aus relativ lichtschwachen Sternen bestehen.