Sternbild Eridanus

Eridanus

Lateinischer Name: Eridanus
Hellster Stern: Achernar (α Eri)
Relative Helligkeit: 0,45 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 7588

Sichtbar am Nordhimmel: Oktober bis April (am Horizont)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (überwiegend zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 1.138 deg² (Platz: 6 von 88)
Rektaszension: 01h 24m 49s bis 05h 11m 13s
Deklination: -57° 54' 58'' bis +0° 4' 3''

Nachbarsternbilder: Stier, Walfisch, Chemischer Ofen, Phönix, Tukan, Kleine Wasserschlange, Pendeluhr, Grabstichel, Hase, Orion

Das Sternbild Eridanus

Das Sternbild Eridanus ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Es ist überwiegend zirkumpolar zum Südpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie auf der Südhalbkugel nie untergehen. Das Sternbild ist auf der Südhalbkugel das ganze Jahr vollständig oder zumindest teilweise sichtbar.

Das Sternbild Eridanus soll den einen großen Fluss am Ende der Welt bzw. den Fluss der Unterwelt darstellen. Sein hellster Stern trägt den arabischen Namen Achernar (Ende des Flusses) und befindet sich am südlichen Ende. Er ist der neunthellste Stern am Firmament. Dieser ist allerdings nur auf der Südhalbkugel sichtbar.

Mythologie

Phaethon war der Sohn des Sonnengottes Helios. Eines Tages überredete er seinen Vater ihm seinen Sonnenwagen zu leihen. Helios, dem nicht ganz Wohl bei dem Gedanken war, wies ihn an lediglich auf den bereits existierenden Spuren am Himmel zu fahren und diese Route nicht zu verlassen. Bei Sonnenaufgang sprang Phaethon auf den goldenen und mit Juwelen besetzten Sonnenwagen, der von vier Pferden gelenkt wurde. Die Pferde bemerkten sofort, dass sich nicht Helios im Wagen befand und schossen davon. Phaethon besaß weder die Kraft noch die Geschicklichkeit den Sonnenwagen zu lenken. Weit abseits der vorgegebenen Spur in dem hin und her schlingernden Sonnenwagen gefangen, musste er mit ansehen, wie er die Sterne des Großen Wagens (eine Sternenkonstellation im Sternbild Großer Bär) streifte. Durch die Reibung wurden sie so heiß, dass das Sternbild Drache, das nebenan schlief, erwachte und wütend fauchte. Als dann auch noch das Sternbild Skorpion drohend seinen giftigen Stachel erhob, ließ Phaethon vor Schreck die Zügel fallen und verlor endgültig die Kontrolle. Der Sonnenwagen sank weit hinunter, so dass die Erde Feuer fing und zu verbrennen drohte. Mythographen zufolge, wurde Libyen so zu einer Wüste, die Meere in dieser Region trockneten aus und die Äthiopier erhielten ihre dunkle Hautfarbe. Zeus nahm das Geschehen voller Zorn wahr und eilte herbei um weitere Katastrophen zu verhindern. Er streckte Phaethon mit einem Blitz nieder. Dieser fiel wie eine Sternschnuppe in den Fluss Eridanus. Kurz nachdem Phaethon brennend in den Fluss gefallen war, kamen die Argonauten (Mythologie um das Schiff Argo) vorbei. Ihnen bot sich ein schreckliches Bild. Sie sahen seinen noch schwelenden Körper und wie die vorbeifliegenden Vögel durch den beißenden Rauch tot vom Himmel fielen.

Phaetons Freund König Kyknos war über dessen frühen Tod unendlich traurig und verbrachte seine Tage von nun an damit betrübt am Ufer des Eridanus umherzuwandern. Die Götter zeigten schließlich Mitleid und versetzten Kyknos in Gestalt des Schwans an den Himmel.