Lateinischer Name: Cygnus
Hellster Stern: Deneb (α Cyg)
Relative Helligkeit: 1,25 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 102098
Sichtbar am Nordhimmel: Ganzjährig (überwiegend zirkumpolar)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Juli bis Dezember (am Horizont)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 804 deg² (Platz: 16 von 88)
Rektaszension: 19h 07m 30s bis 22h 03m 03s
Deklination: +27° 43' 57'' bis +61° 21' 28''
Nachbarsternbilder: Kepheus, Drache, Leier, Fuchs, Pegasus, Eidechse
Das Sternbild Schwan
Der Schwan ist ein Sternbild der nördlichen Hemisphäre. Es ist überwiegend zirkumpolar zum Nordpol. Das bedeutet, dass sich die meisten Sterne des Sternbildes so nah am Himmelspol befinden, dass sie nie untergehen. Somit ist der größte Teil des Sternbildes auf der Nordhalbkugel ganzjährig sichtbar. Das Sternbild Schwan wird häufig auch als das „Kreuz des Nordens“ bezeichnet. Sein hellster Stern ist der α Cygni, welcher den arabischen Namen Deneb (Schwanz) trägt. Deneb ist einer von drei Sternen des berühmten Sommerdreiecks. Dabei handelt es sich um eine einfache Sternenkonstellation am Nordhimmel. Neben Deneb gehören hierzu noch der hellste Stern des Sternbildes Leier (Vega) sowie der hellste Stern des Sternbildes Adler (Altair). In ca. 8000 Jahren werden die Menschen im Stern Deneb den Polarstern sehen. Der derzeitige Polarstern ist der Stern Polaris im Sternbild Kleiner Bär. Ihm kommt eine ganz besondere Rolle zu. Aufgrund seiner Lage genau über dem geografischen Nordpol, steht er als einziger Stern in der nördlichen Hemisphäre immer an derselben Stelle des Himmels. Durch die Schwankung der Erdachse wird dem Stern Polaris diese Besonderheit jedoch nicht ewig bleiben.
Mythologie
In vielen griechischen Sagen verwandelt sich Zeus, der Göttervater, in einen Schwan, um sich unerkannt schönen Frauen zu nähern. Eine davon handelt von den Zwillingen Kastor und Pollux. Ihre Mutter war Leda, die Königin von Sparta. Leda verfiel eines Tages dem Charme des Zeus, der sie in der Gestalt eines Schwans aufsuchte. In derselben Nacht schlief sie jedoch auch noch mit Ihrem Ehemann Tyndareos, dem König von Sparta. Leda gebar aus diesen Vereinigungen heraus vier Kinder. Zwei von Zeus und damit unsterblich und zwei von ihrem Ehemann. Pollux war ein Sohn des Zeus, Kastor ein Sohn des Tyndareos. Sie waren unzertrennlich und entwickelten sich zu hervorragenden Kämpfern. Zusammen erlebten sie heroische Abenteuer. Bei einem Streit mit Freunden starb jedoch Kastor, woraufhin Pollux seinen Vater Zeus bat, seine Unsterblichkeit mit seinem Bruder teilen zu dürfen. Fortan verbrachten sie ihre Tage einmal im Hades, der Unterwelt, einmal auf dem Olymp, dem Berg der Götter. Für ihre Bruderliebe wurden beide, engumschlugen und unzertrennlich für die Ewigkeit, an den Himmel versetzt.
Eine andere Überlieferung handelt von Phaethon, dem Sohn des Sonnengottes Helios. Dieser hatte sich den Sonnenwagen seines Vaters geborgt. Durch seine übermütige Fahrweise geriet der Wagen jedoch außer Kontrolle und die Erde drohte zu verbrennen. Zeus kam gerade noch rechtzeitig und tötete ihn mit einem Blitz, woraufhin dieser in den Fluss Eridanus stürzte. Phaetons Freund König Kyknos war über dessen frühen Tod unendlich traurig und verbrachte seine Tage von nun an damit betrübt am Ufer des Eridanus umherzuwandern. Die Götter zeigten schließlich Mitleid und versetzten Kyknos in Gestalt des Schwans an den Himmel.