Sternbild Becher

Crater

Lateinischer Name: Crater
Hellster Stern: δ Crateris (δ Crt)
Relative Helligkeit: 3,56 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 55282

Sichtbar am Nordhimmel: Februar bis Juli
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Februar bis Juli
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 282 deg² (Platz: 53 von 88)
Rektaszension: 10h 51m 06s bis 11h 56m 24s
Deklination: -25° 11' 45'' bis -6° 39' 44''

Nachbarsternbilder: Löwe, Sextant, Wasserschlange, Rabe, Jungfrau

Das Sternbild Becher

Das Sternbild Becher ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ist der orange Überriese δ Crateris. Neben ihm befindet sich α Crateris, welcher den arabischen Namen Alkes (Becher) trägt. Das Sternbild ist leider sehr unscheinbar. Am einfachsten kann man es finden, wenn man sich an dem hellsten Stern des Löwen (Regulus) orientiert. Das Sternbild Becher befindet sich südwestlich von ihm.

Mythologie

Der Becher begegnet uns in zwei Sagen. Die erste Sage handelt von einem Raben, einer Wasserschlange und einem Becher.

Der Rabe war der Vogel des Gottes Apollon, einem Sohn des Göttervaters Zeus. Eines Tages bereitete sich Apollon vor seinem Vater ein Opfer zu bringen. Er sandte seinen Raben aus um frisches Wasser aus einer Quelle zu besorgen. Der Rabe griff sich einen vergoldeten Becher und flog davon. Unterwegs erspähte er einen Feigenbaum, dessen Früchte allerdings noch nicht ganz reif waren. Obwohl Apollon ihm aufgetragen hatte sich zu beeilen, konnte er nicht widerstehen und er wartete dort mehrere Tage bis die Feigen reif waren. Vollgefressen und nach einer Entschuldigung suchend, ergriff er eine Wasserschlange und flog mit ihr zu Apollon zurück. Er erklärte Apollon, dass diese Wasserschlange den Weg zur Quelle versperrt hatte. Apollon erkannte jedoch seine Lüge. Als Strafe nahm er ihm die Fähigkeit zur Zeit der Feigenreife etwas zu trinken. Anschließend versetzte er den Raben, die Wasserschlange und den Becher an den Himmel.

Dort versucht der Rabe seitdem vergebens an den gefüllten Krug heranzukommen. Für den Raben war die Versetzung an das Firmament somit keine Ehre, sondern ein Pranger. Seit dieser Zeit wird gesagt, dass das heisere Gekrächze der Raben auf ihren großen Durst zurückzuführen sei. Die zweite Sage um das Sternbild Becher handelt von dem König Demophon von Elaios. Um seine Stadt vor einer Seuche zu bewahren ließ er jedes Jahr die Tochter eines Adeligen opfern. Welche die Unglückliche sein sollte, entschied das Los. Nur seine eigenen Töchter waren außen vor. Dies missfiel dem Adel und als der Adelige Mastusios forderte, dass die Ziehung gleichberechtigt stattfinden sollte, opferte Demophon die Tochter des Mastusios. Dieser schwor bittere Rache und tötete die Töchter des Königs. Ihr Blut servierte er dem König mit Wein vermischt in einem Becher. Als der König dies bemerkte, ließ er Mastusios hinrichten. Der Becher wurde als Warnung vor weiteren Aufständen an den Himmel versetzt.