Lateinischer Name: Columba
Hellster Stern: Phact (α Col)
Relative Helligkeit: 2,65 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 26634
Sichtbar am Nordhimmel: Januar bis Februar (am Horizont)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Oktober bis Mai
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 270 deg² (Platz: 54 von 88)
Rektaszension: 5h 03m 54s bis 6h 39m 37s
Deklination: -43° 06' 42'' bis -27° 04' 38''
Nachbarsternbilder: Hase, Grabstichel, Maler, Achterdeck des Schiffes, Großer Hund
Das Sternbild Taube
Die Taube ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Ihr hellster Stern ist der α Columnae, welcher den arabischen Namen Phact (Taube) trägt. Das Sternbild befindet sich nördlich des Sternbildes Achterdeck des Schiffes. Die Taube scheint dem Schiff Argo, welches sich aus den Sternbildern Kiel des Schiffes, Segel des Schiffes und Achterdeck des Schiffes zusammensetzt, vorauszufliegen.
Geschichte
Der niederländische Theologe, Astronom und Kartograf Petrus Plancius entwarf im Jahr 1613 einen Himmelsglobus, welcher einige neue Sternbilder aufwies, die keine leuchtstarken Sterne enthielten. Dabei unternahm er den Versuch, Sternbilder mit christlicher Symbolik zu etablieren.
Das Sternbild der Taube geht bis heute auf ihn zurück. Er benannte es wahrscheinlich nach der Taube, die Noah ausschickte, um nach Land zu suchen: „Eines Tages kam diese Taube mit einem frischen Olivenzweig im Schnabel zur Arche zurück. Das war das Zeichen für Noah, dass die Flut bald vorbei sein würde, da auf der Erde bereits wieder Pflanzen wuchsen.“ (Gen 6-9)
Sein Himmelsglobus enthielt auch die „Arche Noah“. Nachdem etwa ein Jahrhundert später wieder ein Schiff am Firmament eingeführt wurde (das Schiff Argo von Johannes Hevelius), gab es durchaus Diskussionen dieses in die Arche Noah umzubenennen. Das Schiff Argo konnte sich jedoch durchsetzen. Im 18. Jahrhundert wurde es dann von Nicolas-Louis de Lacaille in drei Teile zerlegt.
Mythologie
Die Taube findet sich im Zusammenhang mit dem Schiff Argo allerdings auch in der griechischen Mythologie wieder. In der Argonautensage hilft sie Iason und seinen Begleitern auf der Suche nach dem Goldenen Vlies durch zwei schwimmende Felsen am Ausgang des Bosporus. Die beiden Felsen schlugen zusammen, sobald sie von einem Lebewesen durchquert wurden. Die Taube schaffte es jedoch hindurchzufliegen, bevor die zusammenschlagenden Felsen sie erwischen konnten. Das Schiff Argo nahm nun volle Fahrt auf und schaffte es ebenfalls durch die sich wieder auseinander bewegenden Felsen, bevor diese erneut zusammenschlugen.