Lateinischer Name: Carina
Hellster Stern: Canopus (α Car)
Relative Helligkeit: -0,62 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 30438
Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (überwiegend zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 494 deg² (Platz: 34 von 88)
Rektaszension: 06h 02m 46s bis 11h 20m 37s
Deklination: -75° 41' 02'' bis -50° 45' 16''
Nachbarsternbilder: Segel des Schiffes, Achterdeck des Schiffes, Maler, Fliegender Fisch, Chamäleon, Fliege, Zentaur
Das Sternbild Kiel des Schiffes
Der Kiel des Schiffes ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Bis zum 18. Jahrhundert gehörte es zum Sternbild des mächtigen Schiffes Argo. Im Jahr 1763 zerlegte Nicolas-Louis de Lacaille es in drei Teile: Kiel- (Carina), Achterdeck- (Puppis) und Segel (Vela) des Schiffes.
Mythologie
Der erste Teil der Mythologie ist beim Sternbild Achterdeck des Schiffes niedergeschrieben.
Das Schiff Argo und die Argonauten (Teil 2) – Argos war der Sohn des Phrixos. Phrixos war damals auf dem Rücken des goldenen Widders (Sternbild Widder), dem Träger des Goldenen Vlieses, vor seinem Vater geflohen. Mit Hilfe der Göttin Athene (u.a. Göttin der Weisheit, Strategie und des Kampfes) baute Argos ein Schiff mit 50 Rudern und einem Bug bestehend aus einem Balken vom Orakel des Zeus. Der Balken konnte sprechen und gab den Argonauten während der Fahrt Anweisungen. Iason forderte die 50 größten Helden der griechischen Geschichte auf ihn zu begleiten und sie kamen zahlreich. Unter Ihnen befanden sich der Held Herkules (Sternbild Herkules), der König Kepheus (Sternbild Kepheus), der Musiker Orpheus (Sternbild Leier) und die Zwillingspärchen Kastor und Polydeukes sowie Lynkeus und Idas (Sternbilder Zwillinge und Luchs). Von Iasons Heimatstadt Iolkos (am Pagasitischen Golf) brachen die Helden unter dem Gesang Orpheus in Richtung des Schwarzen Meeres auf. Ihr erster Halt führte sie nach Pilio (an der Ägäis), um sich vom Zentauren Cheiron zu verabschieden. Weiter ging es an der griechischen Küste entlang um Chalkidiki herum zur griechischen Insel Samothraki und anschließend nach Limnos. Auf Limnos waren fast alle männlichen Bewohner von ihren Frauen getötet worden. Nur der Vater von Königin Hypsipyle hatte versteckt überlebt. Die Ursache war, dass die Göttin Aphrodite (Göttin der Liebe, Schönheit und Begierde) ihre Heiligtümer auf Limnos vernachlässigt sah. Deswegen bestrafte sie alle Frauen der Insel mit Mundgeruch. Ihre Männer vergnügten sich daraufhin mit thrakischen Sklavinnen, woraufhin sie von ihren eifersüchtigen Frauen umgebracht wurden. Kurz darauf legten die Argonauten an und vergnügten sich einige Monate mit den Insulanerinnen. Iason, der Anführer der Argonauten, schwängerte die Königin Hypsipyle und diese gebar die Zwillinge Euneos (späterer König von Limnos) und Deipylos. Iason schwor ihr ewige Treue. Doch schon bald setzten die Argonauten ihre Reise fort und Iason vergaß diesen Schwur. Weiter ging es durch das Marmarameer. Bei Kyzikos wurden sie von sechsarmigen Riesen (Gegeneis) angegriffen und in Bithynien mussten sie sich im Faustkampf mit König Amykos messen. Dieser Faustkampf wurde allen Fremden auferlegt, doch diesmal tötete Polyphemos (ein Urenkel des Zentauren Cheiron) den König im Kampf. Auf ihrer Weiterfahrt retteten sie noch den abgemagerten Greis Phineus, der von den Harpyien (Mischwesen mit dem Körper eines Vogels und dem Kopf einer Frau) am Essen gehindert wurde.
Der dritte Teil der Mythologie ist im Sternbild Segel des Schiffes niedergeschrieben.